12/28/2013

Mohnrolle

  

Der Mohn wurde bereits vor ca. 4000 Jahren im östlichen Mittelmeerraum, aber auch am Niederrhein kultiviert. Die verschiedenen Sorten - es werden zwischen 50 und 120 unterschieden - wurden als Arzeneipflanze, als Gewürz oder als Droge eingesetzt. Die reifen Samen der zu kulinarischen Zwecken verwendeten Sorten, des Schlafmohns und des Blaumohns, haben ein leicht nüssiges Aroma und lassen sich hervorragend in Gebäck verarbeiten. 

Die Mohnrolle ist ein sehr beliebter Kuchen in Polen, der vor allem zu Weihnachten und Ostern gerne gebacken und natürlich gegessen wird.

HEFETEIG: 

500 g Mehl
1 Glas Milch (lauwarm)
100 g Zucker
100 g Butter (geschmolzen)
50 g Hefe
1 Ei, ganz
2 Eigelbe
1 Eiweiß
1 Päckchen Vanillezucker

Die Hefe mit 1 EL Zucker, 100 Gramm Mehl und der lauwarmen Milch in einer Schüssel zerreiben und an einem warmen Ort beiseite stellen. Der restlichen Zucker, den Vanillezucker, das Ei und die Eigelbe mit einem Mixer auf höchster Stufe schaumig schlagen. Butter schmelzen. Sobald die Hefe ihr Volumen verdoppelt hat, den Zucker-Ei-Schaum hinzugeben und auf mittlerer Stufe gut verrühren. Danach die geschmolzene Butter langsam eingießen und weiter verrühren. Das restliche Mehl einsieben und den Teig mit einem Mixer oder per Hand ca. 10 Minuten kneten, sodass viel Luft reingeknetet wird. 

MOHNMASSE: 

400 g Mohn, gemahlen
200 g Zucker
40 g Butter
2 EL Honig
250 g kandierte Früchte und Nüsse nach Belieben
2 Eiweiße, geschlagen

Für die Mohnmasse kann man kandierte Früchte und Nüsse nach Belieben nehmen - ob Rosinen, getrocknete Kirschen, kandierte Orangenschalen, andere Zitrusschalen oder Früchte, gehackte Walnüsse oder Haselnüsse und so weiter und so fort. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ob die Zutaten alle die gleiche Größe haben sollen und zu gleichen Teilen verwendet werden, bleibt jedem selbst überlassen. 

Butter schmelzen. Mohn, Zucker, Honig und kandierte Früchte und Nüsse hinzugeben. Die Masse 10 Minuten bei niedriger Hitze erwärmen, danach vollständig abkühlen lassen. Sobald die Masse kühl ist das geschlagene Eiweiß vorsichtig unterheben. 

ZUSAMMENROLLEN: 

Den Teig in zwei Portionen teilen und jeweils zu einem Rechteck mit der Dicke von ca. 5 mm ausrollen. Die Mohnmasse auf den Rechtecken verteilen und dabei darauf achten, dass ein ca. 1,5 cm breiter Rand übrig gelassen wird. Die Rechtecke zusammenrollen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Ruhen lassen, damit der Teig wieder etwas gehen kann. Im vorgeheizten Ofen bei 200 °C ca. 30 bis 40 Minuten backen. 

Die noch leicht warme Mohnrolle mit Zuckerguß übergießen und nach Belieben verzieren. 
Auskühlen lassen und genießen.

Guten Appetit und gutes Gelingen!









12/16/2013

Luise's Kürbis-Suppe mit Geheimzutat


Da ich zurzeit ganz viele Karotten im Kühlschrank liegen habe, überlegte ich mir eine neue Suppe auszuprobieren und suchte schon das Internet nach Rezepten mit Möhren und Ingwer durch. Wie der Zufall es wollte, war ich diese Woche auf einen Geburtstag einer lieben Freundin eingeladen und was hat sie uns aufgetischt!? Eine tolle Fusion zweier Rezepte, eine köstliche Kürbis-Möhren-Suppe, verfeinert mit einer Geheimzutat (und nein, es ist nicht Ingwer)! Wir waren alle total begeistert und da die Temperaturen gerade unter Null liegen, war es genau die richtige Vorspeise für ankommende Gäste. Das Rezept habe ich mir schicken lassen und will es euch nicht vorenthalten!

ZUTATEN: 

Olivenöl
2 mittelgroße Zwiebeln
4 größere Möhren
800g Kürbis (Schale mitkochen)
2 Kartoffeln
1,5L gekörnte Bio-Gemüsebrühe (z.B. von Alnatura)
1 Dose Kokosmilch (ca. 200 ml)
2 Knoblauchzehen
1 Stück Ingwer ca. 5cm lang und 2cm breit

Salz, Pfeffer, Curry und Muskat

GEHEIMZUTAT: 

6-8 EL Ahornsirup zum Abschmecken

ZUBEREITUNG: 

Zwiebeln, Möhren und Kartoffeln gewürfelt in Öl andünsten, zum Schluss Ingwer und Knoblauch gewürfelt hinzugeben und kurz mit dünsten. Mit der Brühe auffüllen und 10 min dünsten. Dann das gewürfelte Kürbisfleisch mit Schale (ohne Kerne und mehlige Stellen) dazugeben und weiter köcheln bis das Gemüse weich ist. Die Suppe vom Herd nehmen und pürieren, die Kokosmilch hinzugeben und mit den Gewürzen abschmecken.

Die Geheimzutat kam hinzu, weil meiner Freundin die Suppe durch den Ingwer etwas zu scharf erschien. Wie viel Ahornsirup man hinzufügt bleibt jedem selbst überlassen. Die Suppe ist jedenfalls trotz 8 Esslöffeln nicht süß. Wer Ingwer nicht mag, könnte der Suppe mit frischem oder getrocknetem Chilli die richtige Note verleihen. Die Konsistenz ist wunderbar cremig und die Suppe genau richtig für kalte Wintertage.

Guten Appetit und viel Spaß beim Nachkochen!








12/09/2013

Feta-Creme-Duo

Meine Eltern sind große Fans von Feta-Cremes vom türkischen Stand auf dem Markt. Ich habe also einen ersten Versuch gestartet und zwei Cremes improvisiert. Aus dieser Improvisation entstand das folgende Duo: 


Feta-Creme mit Auberginen und Feta-Creme mit getrockneten Tomaten




ZUTATEN GRUNDCREME

400 g Feta (100% Ziegenmilch)
300 g Frischkäse, Doppelrahmstufe

WEITERE ZUTATEN

getrocknete, in Öl eingelegte Tomaten, Menge nach Belieben
frisches Basilikum nach Belieben
1 EL Tomatenmark, eventuell mehr
1 Schalotte, fein gehackt

1 mittelgroße Aubergine
1 Schalotte, fein gehackt
1 kleine Knoblauchzehe, gepresst
1 TL Tomatenmark
glatte Petersilie nach Belieben

Die Cremes sind zugegebenermaßen etwas salzig geworden. Das nächste Mal werde ich weniger Feta oder Sahnequark statt Frischkäse verwenden. Frischkäse ist nämlich ebenfalls ein wenig gesalzen. Ich habe also versucht den salzigen Geschmack mit Tomatenmark auszugleichen. Hat ganz gut funktioniert. 

ZUBEREITUNG
Die Zubereitung ist denkbar einfach. Die Grundzutaten werden halbiert. 

Für die #Tomaten-Feta-Creme wird die Hälfte der Grundzutaten in einem Blender/Standmixer mit den getrockneten Tomaten und Tomatenmark zu einer glatten Creme gemixt. Die Schalotte und das Basilikum werden im Anschluss separat fein gehackt und unter die Creme gehoben.Von dem Basilikum kann man reichlich dazu geben. Hier habe ich keinen Knoblauch dazu gegeben, weil er meiner Meinung nach zu sehr über den feinen Geschmack der getrockneten Tomaten überspielen würde.

Für die #Auberginen-Feta-Creme schneidet man die Aubergine in dicke Scheiben und backt sie bei ca. 200 °C im Ofen bis die Scheiben weich sind und sich die Schale leicht abziehen lässt. Das weiche Innere mixt man dann zusammen mit der zweiten Hälfte der Grundzutaten in dem Blender und gibt eventuell noch etwas Tomatenmark hinzu. Mehr für die Farbe, als für den Geschmack. Die Schalotte und die Petersilie werden separat fein gehackt und unter die Creme gehoben. Am Ende presst man eine geschälte Knoblauchzehe und hebt sie ebenfalls unter. Wer Knoblauch nicht mag, kann es natürlich auch weglassen.

Ich werde sicherlich  noch ein paar Mal die Cremes machen und sie leicht abwandeln. Im Sommer probiere ich dann auch andere Varianten, zum Beispiel mit Bärlauch oder anderen frischen Kräutern, aus. 

Wenn ihr Ideen habt, wie man die Grundcreme noch abwandeln könnte, freue ich mich über Kommentare!

Guten Hunger und viel Spaß beim Ausprobieren!

P.S. An dieser Stelle drücken alle Griechen bitte ein Auge zu. Diese Feta-Cremes sind wahrscheinlich mehr "nach griechischer Art" ;)



2/01/2013

Tortilla de patatas



Eins meiner absoluten Lieblingsgerichte, simpel und raffiniert zugleich, die spanische tortilla de patatas. Ich habe sie vor Jahren während meines Spanienaufenthalts kennen, lieben und kochen gelernt und habe mir bestimmt erst beim 5 Anlauf die richtige Technik erarbeitet. Wenn man den Dreh raus hat, ist der kulinarische Genuss garantiert, daher sollte man sich von den ersten verbrannten oder halbrohen Versuchen nicht entmutigen lassen. Wichtig ist es, die Kartoffeln bei mittlerer Hitze zu garen und oft zu überprüfen.

Die tortilla de patatas ist ein tolles Hauptgericht oder eine hervorragende Beilage zu Salaten, Gemüsepfannen und anderen Gerichten. Sie kann warm oder kalt genossen und ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden, allerdings werden manche Kartoffelsorten am zweiten Tag etwas gräulich. Die Spanier essen sie auch gerne im Baguette oder in kleinere Stücke geschnitten als Tapa.

Da ich die tortilla immer nach Augenmaß mache, kann ich keine genauen Grammangaben machen. Die Zubereitung sieht folgendermaßen aus: 

ZUTATEN: 

festkochende oder vorwiegend festkochende Kartoffeln
Olivenöl (eventuell Sonneblumen-/Rapsöl)
eine mittelgroße Zwiebel
Eier
Salz

ZUBEREITUNG:  

Man nimmt eine mittelgroße, tiefe Pfanne (ofenfest). Schält die Kartoffeln und schneidet diese in ca. 5 mm dicke Scheiben. Die Menge der Kartoffeln ist abhängig von der Größe der Pfanne. Ich schäle immer so viele, dass die Pfanne zur Hälfte oder 3/4 voll ist. Die Kartoffeln gibt man in die Pfanne und gießt so viel Olivenöl drüber, dass sie fast zugedeckt sind. Man kann auch ein Gemisch aus Oliven- und Sonnenblumen-/Rapsöl nehmen. Das Öl nimmt durch das Erhitzen ein bisschen mehr Volumen an, daher nur fast zugedeckt. Die Kartoffeln sollten bereits zu Anfang großzügig gesalzen werden. Man sollte auch zwischendurch an bereits gegarten Stücken überprüfen, ob sie salzig genug sind. Die Kartoffeln müssen nun je nach dicke der Scheiben und Sorte bei mittlerer Hitze ca. 15 bis 25 Minuten in dem Öl garen. Sie dürfen nicht braten und nicht braun werden. Keine Sorge, auch wenn die Befürchtung nahe liegt, die Kartoffeln saugen sich nicht mit Öl voll. 

In der Zwischenzeit verquirlt man Eier in einer Schüssel, die groß genug ist, um später die Kartoffeln unterheben zu können. Die Anzahl der Eier ist wieder abhängig von der Menge der Kartoffeln. Mit gutem Augenmaß und Erfahrung wird es mit der Zeit einfacher, die Anzahl abzuschätzen. Ich nehme für meine mittelgroße Pfanne ca. 4 bis 5 Eier. Wenn ich merke, es sind zu wenig, verquirle ich noch eins in einem separatem Schälchen und gieße es hinzu.

Die Zwiebel wird geschält, in Fächer geschnitten und für ca. das letzte Drittel der Garzeit unter die Kartoffeln gehoben. 

Sobald die Kartoffeln gar sind, kann man sie mit Hilfe einer Abtropfkelle (ordentlich abtropfen bitte!) direkt aus der Pfanne zur Eimasse geben. Man kann auch zu diesem Zeitpunkt probieren, ob die Kartoffeln salzig genug sind. Ist dies nicht der Fall, kann man die Eimasse ein wenig salzen. Das übriggebliebene Öl schüttet man durch ein Sieb in ein Schraubglas, es lässt sich prima im Kühlschrank aufbewahren und ein zweites Mal verwenden. 

Man vermengt nun die Kartoffel-Ei-Masse und gibt sie wieder in die leich gefettet Pfanne. Bei niedriger Hitze lässt man nun die tortilla von unten gold-braun werden.

Sobald sie von unten die richtige Farbe angenommen hat und die Eimasse gestockt ist, kann man sie wenden. Dazu nimmt man einen großen, flachen Teller, der etwas größer ist, als die Pfanne, legt ihn obendrauf, wendet die Pfanne mit einer schnellen Bewegung (vorzugsweise über der Spüle, sollte was daneben gehen) und lässt die tortilla wieder mit der noch rohen Seite nach unten in die Pfanne gleiten. Nach ein paar weiteren Minuten sollte auch diese Seite gar sein.


Oder man benutzt von vorne rein eine feuerfeste Pfanne und stellt diese, nachdem die Unterseite fertiggebraten ist, für ein paar Minuten bei ca. 100 °C in den Ofen. Geschmacklich gibt es keinen Unterschied. 

Die Zubereitung ist zugegebenermaßen etwas knifflig, die tortilla de patatas aber ein Genuss!

Besonders toll schmeckt sie auch mit Chorizo- oder Paprikawürfeln.

Guten Appetit und gutes Gelingen!