2/14/2015

Faworki

In meiner Familie gibt es die eine oder andere Leckerei nur zu bestimmten Anlässen. Zum Einen will man ihr nicht den Zauber des Besonderen nehmen und sie alltäglich machen. Zum Anderen sind manche Dinge aufwendig in der Herstellung. Daher macht man sich die Mühe eben nur bei ganz speziellen Anlässen. So ist es auch mit den Faworki. Die anderen Namen gebe ich an dieser Stelle nicht an, sonst würde niemand mehr die Zunge entknoten können ;). Auf Deutsch heißen sie laut dem allwissenden Wikipedia Raderkuchen.



Bei den #Faworki handelt es sich wahrscheinlich um das leckerste und zarteste Gebäck überhaupt, das bei uns fast ausschließlich zur Karnevalszeit hergestellt wird. Den Namen Schmalzgebäck verwende ich nicht so gerne, weil es einen falschen Eindruck vermitteln könnte. Dieses Gebäck hat nichts Schweres oder Fetttriefendes an sich. Es ist so hauchdünn, dass es oft schon zwischen den Fingern zerfällt, noch bevor es den Gaumen erfreuen kann. Die Zubereitung an sich ist nich kompliziert, aber doch etwas arbeitsaufwendig. Die Foto-Strecke findet ihr im neuen Reiter "Fotos". Ich hoffe, sie hilft euch dabei, zu verstehen, wie diese Dinger nun gemacht werden.

ZUTATEN


1,5 Glas Mehl, Typ 405
125 ml Saure Sahne oder Schmand
2 Eigelbe
1 EL weiche Butter
1 EL Tafelessig (oder Spiritus)
1 TL Backpulver

1 Packung Pflanzenfett zum Ausfritieren

ZUBEREITUNG

Man siebt das Mehl zusammen mit dem Backpulver in eine Schüssel, macht eine Mulde und gibt alle flüssigen Zutaten in dieselbe. Am besten arbeitet man mit den Händen und verknetet den Teig so lange bis eine glatte Teigmasse entsteht. Nun kommt der Schritt, der eigentlich mit am wichtigsten ist. Die Teigmasse muss man nun lange weiterkneten und so viel Luft wie möglich hereinpressen. Je länger, desto besser, allerdings mindestens 10 Minuten. Man sollte nicht zimperlich sein und darf ruhig härter zupacken. Der Teig muss nicht gekühlt werden. Er kann sofort weiterverarbeitet werden. Man teilt ihn in Portionen auf und  rollte diese mit Hilfe eines Teigrollers/Nudelholzes so dünn aus, dass das Muster der Arbeitsfläche zu sehen ist. Dann schneidet man mit einem Pizzaschneider oder Teigschneiders mit gewellter Kante in zunächst lange, etwa 5 cm breite Streifen und unterteilt diese dann in Rauten. Diese einzelnen Rauten können ruhig 10 oder 15 cm lang sein, hängt von der Größe des Topfes ab. Jede Raute bekommt nun mit dem Teigschneider einen ca. 2-3 cm langen Schnitt in der Mitte verpasst, durch den dann ein Ende hindurchgesteckt werden kann. Auf diese Weise entsteht eine Art Schleife. Die Fotostrecke macht diese Anleitung hoffentlich besser verständlich.

Auf diese Weise sollte man zuerst den ganzen Teig verarbeiten, die Faworki auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche oder Küchentabletts beiseite legen. Erst dann kann man mit dem Ausfritieren anfangen.

In einem großen Topf lässt man die Packung Pflanzenfett schmelzen. Das Fett sollte eine Temperatur von ca. 180 °C erreichen. Man legt nun vorsichtig die Faworki einzeln rein und fritiert sie von jeder Seite ca. 30 Sekunden bis sie eine gold-braune Farbe haben. Beim Herausnehmen werden sie noch leicht abgetropft und auf ein Küchenkrepp gelegt. Sobald sie erkaltet sind, kann man sie auch schon auf eine Teller verfrachten und reichlich mit Puderzucker bestauben. (Der Teig an sich ist eher geschmacksneutral.)

Die Herausforderung an dem Ganzen ist eigentlich das feste Kneten und dünne Ausrollen des Teigs und die Temperatur des Fettes. Vielleicht braucht man auch hier mehrere Anläufe, die Ausdauer wird jedoch belohnt!

Ich finde es jetzt schon schade, dass Karneval vorbei ist und ich wieder ein Jahr darauf warten muss, denn ich kann nie genug von ihnen bekommen.


Viel Spaß beim Nachbacken!



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